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Abschlussbericht HB-HOT

Verantwortlicher Autor: Andi Schmidt München (D), 01.02.2021, 07:29 Uhr
Presse-Ressort von: Andi Schmidt Bericht 6671x gelesen
Bildnachweis: Kantonspolizei Graubünden 2018-08-05 Flims JU52
Bildnachweis: Kantonspolizei Graubünden 2018-08-05 Flims JU52  Bild: Kantonspolizei Graubünden (CH)

München (D) [ENA] Mit der Veröffentlichung des Abschlussberichtes der schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle, genannt *SUST* am 28.Januar 2021, werden die Untersuchungsergebnisse bezüglich des Absturzes der Junkers JU-52 *HB-HOT* im August 2018 erläutert und bewertet.

Das fatale Unglück am 04.08.2018 ist eindeutig auf einen Fehler der Piloten zurückzuführen. Die Frage die sich stellt: Wie konnte den beiden sehr erfahrenen Piloten, mit jeweils mehr als 30 Jahre aktiven Flugdienst, solch ein gravierender Fehler in der Flugführung unterlaufen? Der Bericht der *SUST* erläutert dies mit einer 83-Seiten umfassenden Dokumentation, aufgeteilt in differenzierten Phasen die zu dem tödlichen Flugunfall in den Schweizer Alpen führte. Dabei wird der Verein *JU-Air* als Halterin und Betreiberin, der Flugzeugtyp Junkers *JU-52*, die Piloten und Crew-Mitglieder, die meteorologische Wetterlage an diesem hochsommerlichen Tag, aber auch die Rolle der schweizerischen Luftaufsichtsbehörde detailliert erörtert.

Ansprüche der Fluggäste

Piloten erfragen immer gerne nach Rundflügen ihre Gäste, wie ihnen denn der Flug gefallen habe. Und bekommen oft als Antwort und Rückmeldung die Aussage, man war zu hoch, man war zu schnell um was zu sehen. Dies setzt sich oft in den Köpfen der Piloten fest. Man will ja den zahlenden Fluggästen ein entsprechendes Flugerlebnis bieten. Und in den folgenden Flügen ist der Pilot dann niedriger und langsamer unterwegs. Wobei das Ergebnis, der Flug, ein- oder zweimal perfekt abläuft. Der zahlende Fluggast ist zufrieden. Bei den nächsten drei, vier oder fünften Flug wird der Flugablauf nahezu schon Standard. Die Sensibilität geht automatisch etwas verloren. In der Vergangenheit war der Ablauf des Fluges ja perfekt.

Am 4.August 2018 ging diese *Rechnung* leider nicht mehr auf, der Verlust der *HB-HOT* mit seinen Insassen war das Resultat. Hatte die *JU-Air* die vergangenen über 25 Jahre nur einfach eine *Glücksträhne*? Ja, ein Glück einen wunderschönen Oldtimer präsentieren zu können. Nostalgie-Flüge anbieten zu können, ein positives Erlebnis für hunderte von Fluggästen zu offerieren. Einen sehr alten Flugzeugtyp im Fluge zu zeigen. Was für ein Glück in unserer heutigen Zeit. Erkannt durch einen Mann der ersten Stunde, Kurt Waldmeier und einer hervorragenden Mannschaft. Mit der Gründung der *JU-Air* wurde dies alles erst ermöglicht. Und fand ein jähes Ende am 4.August 2018 nach über 25 Jahren Flugbetrieb.

Gründung der *JU-Air* durch Kurt Waldmeier

Ja, die Piloten haben an diesem Tage eine hochriskante Flugstrecke in dem hochgelegenen Kesseltal nach 40 Minuten unbeschwerten Flugverlauf eingenommen. Ja, die Piloten hatten auch an diesem Tage die Verantwortung für ihre Fluggäste. Fehler sind passiert, Risiken wurden leichtfertig eingegangen mit fatalem Ausgang. Aber keiner der Piloten hatte an diesem Tage die Absicht zu sterben. Der Absturz der *HB-HOT* ist traurig und belastet sehr die Gemeinsamkeit der *Oldtimer-Flüge* und deren Halter und Betreiber. Niemand will seine Fluggäste ins Verderben schicken. Kurt Waldmeier hat sich als Gründer der *JU-Air* zurückgezogen. Sein Engagement von über 25 Jahren mit der *JU-Air* war begeisternd und verdient Respekt und Achtung.

Und doch nagt an ihm bestimmt der Zweifel an Entscheidungen. War das Konzept mit dem Angebot an *Oldtimer-Flügen* noch zeitgemäß? Hatte ich die *richtigen* Piloten im Team? War es ein erkennbarer Zustand in Bezug auf dem Ablauf an Zeit für dieses doch so altes Fluggerät, der Junkers *JU-52*? Als Autor dieses Artikels wurden sowohl der Zwischenbericht wie auch nun der Abschlussbericht vom 28.01.2021 sorgfältig gelesen. Begleitet ist das Ergebnis der Unfallermittler bedingt an meine persönlichen Emotionen an der *JU-Air*, seinem Gründer Kurt Waldmeier, zahlreichen Piloten und Crewmitglieder aus den regelmäßigen Besuchen am Flugplatz Schleissheim bei München.

In stiller Anteilnahme

Und dem Dank an vielen Jahren des Besuches hier in Schleissheim, aber auch im Gedenken an dem Tod der zwanzig Insassen vom Flug der *HB-HOT* am 4. August 2018. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch den Artikel vom 01.09.2018: *Flieg weiter JU-52* , publiziert von meiner Person als Autor: Andi Schmidt, European News-Agency / ENA www.luftfahrt.en-a.de, weitere Informationen zum Autor auf der Webseite: www.andi-schmidt-aviation.de. Den vollständigen Abschlussbericht vom 28.01.2021, Nr. 2370 sehen Sie mittels der folgenden manuellen, von Ihnen noch zu markierender Verlinkung zur schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle *SUST*, Bern/Schweiz. >>> >>> https://w w w.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/HB-HOT/DE/SB_HB-HOT_D.pdf

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