Heeresflugplatz Altenstadt

Als feierliche Eröffnung wurde am 27. Oktober 2021, einem Mittwoch, die Uhrzeit mit 13 Uhr angekündigt. Doch noch eine Stunde zuvor, herrschte emsiges Treiben auf der neuen Piste. Einige Baustellenfahrzeuge bewegten sich kreuz und quer über den Asphalt. Als Zuschauer hatte man das Gefühl, sich im Datum geirrt zu haben. 14 Tage später wäre durchaus vorstellbar. Doch schlagartig räumten die LKW´s , Bagger und Kehrmaschinen den Arbeitsbereich der noch so unfertig wirkenden neuen Piste.

Ausbildung der Fallschirmspringer

Wenige Minuten später um 12.45 Uhr war Motorengeräusch am Himmel zu vernehmen. Eine zweimotorige *Mielec PZL M28 Skytruck* überflog das Gelände in hoher Höhe, Fallschirmspringer verliesen die Maschine. Als Aufsetzpunkt wählten die Springer die Wiese in unmittelbarer Nähe zur neuen Piste. Von den Springern wurden zwei Fallschirmsysteme gezeigt: Rundkappenfallschirme für das vertikale, schnelle Absinken und Flächenfallschirme für das horizontale, variable Gleiten über große Strecken.

Die eingesetzte *M28 Skytruck* kann bis zu 14 Fallschirmspringer und zwei Absetzer aufnehmen. Durch die enge und niedrige Kabine sind jedoch Einschränkungen hinzunehmen. Sobald die Springer annähernd mit Vollausrüstung bepackt sind, reduziert sich die Kapazität auf sechs Springer plus zwei Absetzer. Aber die Maschine ist ideal als Zwischenlösung: Durch das Einsatzende der Transall stünde nur noch der Airbus A400M oder der Großhubschrauber CH-53 zur Verfügung mit einem Vielfachen in Bezug auf die anfallenden Betriebskosten. Zudem ist das Muster *M28 Skytruck* nur angemietet und kann nach Ablauf der Mietdauer wieder retourniert werden.

Und warum nun Asphalt für die Piste?

Zuletzt wurde die 700 x 30 Meter große Grasfläche durch spezielle Kunststoffplatten verstärkt. Im Zuge einer notwendigen Sanierung dieser Platten wurde eine dauerhafte Lösung gesucht und in der Asphaltierung der Betriebsfläche gefunden. *Es passte perfekt in den eigentlich unerfüllbaren Zeitplan, dass Udo Francke, Kommandeur der Luftlande-/Lufttransportschule Altenstadt, just einen Tag vor seiner Verabschiedung noch die neue Start- und Landebahn in Betrieb nehmen konnte. 15 Monate von der ersten Zahl auf dem Papier bis zur Vollendung*, betonte er.

*Dass das so schnell geklappt hat, ist eine grandiose Leistung aller Beteiligten. 14 Millionen Euro habe allein dieses Projekt gekostet. Das bisherige Rollfeld habe vor allem bei Regen immer wieder gesperrt werden müssen, was die Kapazitäten im Sprungdienst eingeschränkt habe, so Francke. Jetzt ist dank asphaltierter Start- und Landebahn der Flugverkehr weitgehend ohne Einschränkungen möglich, auch die Beleuchtungsanlage wurde erneuert und die Zuwegungen erweitert. In der Summe bedeutet das laut Francke, dass bis zu sechs Luftfahrzeuge gleichzeitig im Einsatz sein können, bisher waren es nur drei bis maximal vier. Das wird aber nur in Spitzenzeiten genutzt werden, nicht dauerhaft, betonte Francke*.

Franz-Josef-Strauß-Kaserne

Der Heeresflugplatz Altenstadt befindet sich in der Nähe der Stadt Schongau im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Zu dem Flugplatz gehört die *Franz-Josef-Strauß-Kaserne*. Seit 1993 trägt die Kaserne diesen sehr bekannten Namen. F.J.Strauß war langjähriger Landrat von Schongau und der spätere Ministerpräsident von Bayern. Dieser war, nachdem er am 1. Juni 1944 zum Oberleutnant befördert worden war, als Chef der Stabsbatterie und Offizier für wehrgeistige Führung an der Flak-Artillerie-Schule IV in Altenstadt stationiert.