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Welttag des Hörens

Verantwortlicher Autor: Dieter Theisen Bensheim, 01.03.2021, 19:30 Uhr
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Bensheim [ENA] Am 3.März findet der Welttag des Hörens statt. In diesem Zusammenhang weist die Christoffel – Blindenmission darauf hin ,wie wichtig eine ohrenmedizinische Versorgung ist .Gleichzeitig gibt sie dort ihr Wissen an angehende HNO-Fachärzte weiter. Nur durch die Facharztausbildung werden Gesundheitssysteme nachhaltig verbessert. Die Weltgesundheitsorganisation gibt Hinweise.

Miftah beißt die Zähne zusammen, als es beim Ziehen der Fäden ziept. Der 15-Jährige ist leiderprobt. Seine ganze Kindheit schon bereitet ihm ein Infekt seiner Ohren große Schmerzen – und hat ihm sein Hörvermögen stark gemindert. Schlecht zu hören bedeutet oft, von anderen isoliert zu sein. Auch in der Schule hatte der stark hörbeeinträchte Junge von Anfang an Schwierigkeiten mitzukommen, denn Gebärdensprache spielte dort keine Rolle. Miftah und seine Familie leben in Äthiopien. Wie in vielen armen Ländern mangelt es dort an HNO-Ärzten.

Doch allein Fachkräfte können verhindern, dass Menschen unnötig, etwa infolge einer Mittelohrentzündung, ihr Hörvermögen verlieren. Im Projekt der Christoffel-Blindenmission (CBM) wurde Miftah geholfen: Eine Operation sorgte dafür, dass er heute wieder gut hören kann. Eine bessere ohrenmedizinische Versorgung hätte nicht nur dem 15-jährigen Miftah einen langen Leidensweg erspart, sondern würde vielen Menschen ihr Hörvermögen erhalten oder wieder schenken. Darauf weist die CBM anlässlich des Welttags des Hörens am 3. März hin. „Es gibt so viele Menschen, denen mit einer Operation oder einem Hörgerät geholfen werden könnte.

Und mindestens die Hälfte der Hörverluste könnte verhindert werden, eher noch mehr“, erklärt die deutsche HNO-Spezialistin Dr. Uta Fröschl, die für die CBM in Äthiopien arbeitet. Eine bessere ohrenmedizinische Versorgung hätte nicht nur dem 15-jährigen Miftah einen langen Leidensweg erspart, sondern würde vielen Menschen ihr Hörvermögen erhalten oder wiederschenken. „Es gibt so viele Menschen, denen mit einer Operation oder einem Hörgerät geholfen werden könnte. Und mindestens die Hälfte der Hörverluste könnte verhindert werden, eher noch mehr“, erklärt die deutsche HNO-Spezialistin Dr. Uta Fröschl, die für die CBM in Äthiopien arbeitet.

Dr. Fröschl kennt viele Fälle wie den von Miftah. Sie ist froh, dass sie den Jungen operieren konnte. Bei ihm kommt die Hilfe aus ihrer Sicht aber Jahre zu spät. Mit einer besseren medizinischen Versorgung wäre das nicht passiert. Konkret heißt das: Es braucht mehr gut ausgebildete Fachärzte. Deshalb ist Dr. Fröschl mit ihrer Familie nach Äthiopien gezogen. Sie hilft Ohrenerkrankungen zu heilen und gibt ihr Wissen an junge einheimische Medizinerinnen und Mediziner weiter. In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba unterrichtet sie angehende HNO-Fachärzte. Sie weiß, dass Gesundheitssysteme so nachhaltig verbessert werden: Weil mehr Ärzte zur Verfügung stehen, um Hörbehinderungen zu vermeiden. Und das ist dringend nötig.

Das belegt auch der erste Weltbericht Hören (World Report on Hearing), den die Weltgesundheitsorganisation zum diesjährigen Welttag des Hörens veröffentlicht. Der Bericht liefert Zahlen, die deutlich machen, wie es weltweit um das Thema Hören steht. Er zeigt auf, dass Investitionen in eine bessere ohrenmedizinische Versorgung für die Gesellschaft sogar finanzielle Vorteile hat. Der Report richtet sich an Regierungen, zivilgesellschaftliche und private Akteure. Miftah weiß vermutlich nicht viel über diesen Bericht, aber in Äthiopien will er seinen Teil dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Sein Ziel: Ohrenarzt werden, um später selbst andere vor Hörverlust zu bewahren.

Miftah
Dr.Uta Fröschel
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